Abschiedsgottesdienst von Raimund Obrist sehr feierlich begangen

05. November 2016

BAD ZURZACH (ua) Die Feier wurde musikalisch durch den Münsterchor hochstehend gestaltet. Raimund Obrist wird noch bis November in der Pfarrei und im Verband tätig sein. Anfangs Dezember wird er in Sirnach TG die Stelle als Pfarreiadministrator antreten.

Feierlicher Einzug in eine eindrückliche Kulisse

Die Kirchenpflege war fast in corpore, die Vertreter der Behörden der Verbandsgemeinden waren im hellen Münster versammelt, alle Seelsorgenden des Pfarreienverbandes waren Mitzelebranten, acht Ministranten versahen ihren Dienst, die Orgel, gespielt von Daniel Zehnder verbreitete einen einhüllenden Klangteppich. Die ideale Voraussetzung für ein gemeinsames Feiern, das Raimund Obrist als ein Innehalten gestalten wollte.

Er kann auf ein zweijähriges Wirken zurückblicken. Er hatte kein leichtes Amt anzutreten, war doch Urs Zimmermann sein Vorgänger gewesen. Dieses „Erbe“ erschwerte sein Wirken wesentlich; mit der Zeit wurde er aber sichtlich immer zugänglicher und etablierte sich sichtlich. Umso überraschender war denn seine Kündigung.

Bewundernswerte Selbstanalyse und brillante Schlussfolgerungen

In der Predigt eingepackt, die eigentlich den jüdischen Zollpächter Zacharias aus Jericho thematisierte, bilanzierte er sein Wirken nüchtern und unvoreingenommen – auf jeden Fall wohltuend und für alle bereichernd. Auf jeden Fall vorbildlich. Schade, dass man sich nach einer solchen Predigt verabschieden muss. „Einiges ist mir gelungen, anderes gar nicht. Ich muss nichts verleugnen, nichts verstecken; es ist, wie es ist.“ Realistisch blickte er auf seine Arbeit zurück. Er thematisierte seine Distanziertheit, die ehr wenigen Kontaktaufnahmen von seiner Seite, der für Begegnungen aber immer dankbar war. In Bad Zurzach hat er eine neue, für ihn unbekannte Welt erlebt. Er hat die Verbindung mit der Vergangenheit erlebt. Er hat sich dabei nicht als Museumsangestellter gefühlt.

Er hat als Pfarreileiter gerechte Verhältnisse und einen fairen Umgang mit den Mitmenschen angestrebt. Gleichzeitig bat er um Verzeihung, wo er Fehler begangen, Verletzungen verursacht, verpasste Gelegenheiten hinterlassen habe. Er spürte, wie wichtig klärende Gespräche sind, machte aber auch deutlich wie schwierig das Kommunizieren miteinander ist. Zeit und Raum für persönliche Gespräche sind wichtig, sind eine gegenseitige Bereicherung.

Symbol des Stabes geht an Dr. Marcus Hüttner weiter

Vor etwas mehr als zwei Jahren hat er aus der Hand des Kirchenpflegepräsidenten Thomas Haag einen Stafettenstab erhalten; diesen gab er nun lächelnd an Marcus Hüttner weiter, der ihn demütig annahm. “Ich nehme de s Stab an. Ich will rennen. Aber nur mit Ihnen zusammen.“, meinte er zur Gemeinde gerichtet.

Marcus Hüttner verglich die gemeinsame Zeit miteinander mit einem Labyrinth, dankte für das Miteinander, die schönen, heiteren Stunden. Sechzehn Mitarbeitenden haben zusammengelegt; das Geschenk werde er ihm anlässlich der letzten Kaffeerunde am letzten Arbeitstag übergeben.

„Der Weg ist das Ziel!“, sagte Konfuzius

Thomas Haag bedankte sich im Namen des Pfarreienverbandes und der Kirchenpflege für die gemeinsame Zeit, die sie verbringen durften. Er betonte die gehaltvollen predigten und insbesondere den wunderschönen Trauergottesdienst seines Schwiegervaters. Er erinnerte an die Suche nach einem gemeinsamen Weg, das doch das eine andere Hindernis aufgewiesen hatte. Gemeinsam hatte man diese ausgeräumt und so seine spannende Zeit miteinander gehabt.

Er übergab ihm einen Geschenkkorb mit Köstlichkeiten, auch zur Stärkung. Er wünschte ihm aber auch ein gutes Ankommen in Sirnach. Er wünschte ihm schnell eine grosse Übersicht. Da er wusste, dass Raimund Obrist gerne fliegt, schenkte er ihm eine Flugreise von Altenrhein nach St. Gallen zum Kronberg.

Isabelle Zimmermann und Janis Kunz schenkten ihm - im Namen des Leiterteams von Jungschi und Blauring - eine coole Jacke mit ihrem Logo. Lukas Zimmermann im Namen der Ministranten ein T-Shirt mit allen Unterschriften darauf, um sich für die Ausflüge, die Ausbildungen und dem Begleiten bei Problemen zu bedanken.

Im Anschluss an den Gottesdienst bestand die Möglichkeit, sich bei Raimund Obrist persönlich zu verabschieden.